Ausflug nach Meckenburg Vorpommern

Ab Zarrentin - Rund um den See

Wir wurden in Zarrentin am Schaalsee abgesetzt, haben noch ein Fischbrötchen gegessen und dann ging´s los.

Zunächst ist so ein Rucksack immer schwer und ich musste mich ersteinmal "einlaufen". Hier am See ist eine Menge los. Viele Menschen sind hier am Strand und genießen ihre Zeit. - Wir wollen ja aber ans Meer (Ostsee) und wandern fröhlich drauf los. 5 Tage haben wir Zeit, dann müssen wir wieder nach Hause.

 

Diese kleinen Wege um den See herum sind einfach schön und gemütlich.

Wir suchen die Ausschilderung vom "Grünen Band" auf dem wir wandern möchten. Das Grüne Band bezeichnet den Grenzstreifen, der einst die DDR und die BRD trennte. Man kann über 650-700 km in einer Landschaft wandern, die in den Jahrzehnten der Grenzbefestigungen kaum Zuwendung erfahren hat. Dementsprechend "unberührt" ist es hier. Die Natur - z.T. natürlich und wunderschön. Wir werden ja nur einen ganz kleine Teil bewandern ...

An dem kleinen See dort oben haben wir gebadet, gegessen und uns ausgeruht. Es war wunderschön.

Der nächste Tag war wieder wunderbar. Wir waren frohen Mutest und noch frisch, wollten wir doch an unser Meer.

Den Weg zu finden, war irgendwie gar nicht so einfach. So fanden wir uns plötzlich in uriger Natur wied; mußten über Bäume klettern ... Irgendetwas war nicht stimmig ... Nun ja, wir fanden wieder heraus, wanderten über ein wunderschönes Feld und kamen später zu einem Hotel.

Dort hatten wir einfach Glück. Zwei Menschen waren nicht zum Frühstück erschienen, so dass wir dieses einnehmen konnten. Na - läuft doch mit, oder ;-)

Dort hatten wir Gelgenheit zu einem Austausch. Der Wirt erzählte uns, dass vor einer Woche ein Frau eingekehrt wäre, die das Grüne Band aus Tschechien hochgewandert sei. Sie wolle ihr Leben überdenken. Respekt!

Wunderschöne Bilder, oder? Es war wirklich so. Ein paar Kilometer vor Roggendorf ruhten wir uns wieder aus. Es war nicht der beruhigendste Platz, den wir gefunden hatten, jedoch mit wunderschöner Aussicht. Und Pause muss halt sein ;-)

Wir gingen weiter. In Roggendorf kamen wir in eine klein Dorfgemeinschaft. Man merkte sofort, jeder kennt sich und solche Wanderer werden natürlich begutachtet. Am ersten Kiosk, fast am Ortseingangsschild, wurde schon lustig Bier getrunken und wir herzlich eingeladen, dort zu frühstücken. ;-) Nunja, wir wollten keine Bockwurst mit Senf zum Frühstück, bedankten uns freundlich und gingen weiter. Wir fanden einen netten kleinen Laden, in dem fast alles ging. Also von Paketaufgeben, Tabak kaufen bis zum fast normalen Einkauf. Wir würdes es Dorfkonsum nennen. Dort holten wir uns, was wir brauchten und gingen zum nahe gelegenen Park, um dort unter Bäumen zu frühstücken.

Wir merkten durchaus, dass unsere Motivation nicht ganz stimmig war. Das wunderte uns eigentlich auch nicht, jedoch wollten wir das an dieser Stelle noch nicht wissen. Marlis Füsse schwächelten bereits ... - erstmal etwas essen!

Wir überlegten uns, ob wir auch ein Stück mit dem Bus fahren könnten, um später mehr vom Meer zu haben. Mit kaputten Füßen läuft es sich einfach nicht soo gut ... Die Idee war prima! So fuhren wir von dort nach Dassau über Gardebusch und Rehnau. Das 9 Euro-Ticket war einfach eine wundervolle Sache. Man steigt einfach von Bus zu Bus und fährt drauf los. Einfach, preisgünstig und gut :-)

Hier hinter Dassau auf dem Feld, waren viele Tiere. Leider fühlten sich die Rehe etwas in ihrer Freiheit eingeschränkt. Lauthals riefen sie und wunderten sich, was wir hier wollten. Schließlich hatten sie uns akzeptiert, es gab wirklich genug Platz dort und wir störten sie nicht. Verhielten uns ganz ruhig am Rand des Feldes und übergaben unsere Sehnsucht dem Universum.

Hier entschlossen wir, in den nächsten Buss zu steigen und direkt nach Boltenhagen an die Ostsee zu fahren. Marlis Füße waren wund und mein Kopf begann zu schmerzen.

auf diesem Weg (oben) trafen wir einen netten Herrn, der uns ausführlich erklärte, dass man sich nicht quälen müsse und die Dinge sowieso passieren ... Nunja was immer er uns sagen wollte, wir waren "auf", kaputt und müde.

Am Ende des Weges, oben, fanden wir eine Bushaltestelle, an der ausgeschrieben war, dass in den nächsten 20 Min. ein Buss käme ... Dann hielt ein "Kleintaxi" - eine nette Frau fragte, was wir denn hier wollten? Erzählten ihr, dass wir auf den Buss nachf Klütz warten würden. Sie meinte, dass der schon lange nicht mehr führe. Na, was meinst du was passierte?

Klar, sie meinte, dass wir warten sollten. Sie führe nur kurz ihren Auftrag zu ende und holte uns dann, um uns nach Klütz zu fahren. Wir bekamen noch eine kleine "Stadtrundfahrt" und dann setzte sie uns am Restaurant ihrer Wahl ab, in dem wir dann fürstlich - endlich mal wieder - aßen. - Dinge gibts ...

Wir waren am Meer - juchu! Dort verbrachten wir zwei Nächte, liesen es uns richtig gut gehen mit Frühstück, Kleidchen, Schirmmütze - Fish and Chips. Das Leben kann soo schön sein. Wir erholten uns hier unglaublich und waren der Meinung, eigentlich fängt es jetzt doch erst richtig an.

Am nächsten Morgen fuhren wir wieder nach Hause. Die Seehnsucht ;-) bleibt uns noch ein bißchen erhalten, jedoch träumen ist zu jeder Zeit erlaubt.

Danke Schwesterherz für diese wundervolle Zeit!